MicroPorts
Potentialanalyse eines multimodalen Umschlagsystems für den direkten oder indirekten Warenumschlag zwischen einer Binnenwasserstraße und mindestens einem weiteren Gütertransportsystem
Der Gütertransport in Deutschland erfolgt heute in großen Teilen über den Straßen- und Schienengüterverkehr. Die weitere Zunahme des Transportaufkommens bringt die Systeme allerdings an ihre Belastungsgrenze, dies zeigt sich u. a. durch vermehrtes Stauaufkommen und häufigere Lieferverzögerungen. Eine weitere Herausforderung ist die hohe Umweltbelastung durch den Straßen- und Schienenverkehr. Eine emissionsärmere Alternative und Ergänzung zum landseitigen Transport stellt der wasserseitige Gütertransport mittels Binnenschiff dar. Die verstärkte Nutzung dieses Transportmittels erfordert die Bereitstellung zusätzlicher dezentraler Umschlagspunkte (sogenannter MicroPorts) für die intelligente und effiziente Verknüpfung des land- und wasserseitigen Gütertransports.
Das Ziel des Projekts liegt in der technischen Konzeption und Auslegung eines Netzwerks aus MicroPorts für die Verknüpfung des land- und wasserseitigen Güterverkehrs. Die Grundidee besteht in der Nutzung vorhandener Infrastruktur, insbesondere Brücken, für die Installation der MicroPorts. Aufbauend wird eine simulationsbasierte Evaluation durchgeführt, um das neue Umschlagskonzept im Hinblick auf dessen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu bewerten. Die erwarteten Projektergebnisse stellen damit die Grundlage dar, um zukünftig dezentrale Umschlagspunkte für den kombinierten land- und wasserseitigen Güterverkehr fundiert zu planen und in die Umsetzung zu bringen.
Ziele
Stärkung
Attraktivität des Binnenschifftransports steigern
Erweiterung
Kapazität im Güterverkehr erhöhen
Reduzierung
Weniger CO2-Emmissionen im Gütertransport
Beschleunigung
Kürzere Transportdauer
Herausforderungen
- Infrastruktur für den Zu- und Ablauf des Gütertransports: Um den Binnenschifftransport für Kunden attraktiv zu machen, muss eine flächendeckende Infrastruktur für den Warenumschlag geschaffen werden. Kunden müssen in der Lage sein, ihre Container ohne lange Transportwege in kurzer Zeit über örtlich günstig gelegene Warenumschlagspunkte umzuschlagen.
- Ausgestaltung der Warenumschlagspunkte: Die MicroPorts müssen alle erforderlichen Services (bspw. Containerhandling) für den Warenumschlag im Binnenschiffverkehr bereitstellen. Gleichzeitig können die MicroPorts aufgrund der geringen Größe nicht den vollen Leistungsumfang großer Häfen bereitstellen.
- Technische Umsetzung: Um die Umsetzbarkeit des Konzepts zur ermöglichen, muss die Installation der MicroPorts möglichst kostengünstig sein. Daher soll geprüft werden, in wieweit vorhandene Infrastruktur für den Aufbau der MicroPorts genutzt werden kann. Zudem sollen die MicroPorts an bestehenden Verkehrswegen platziert werden, sodass keine umfangreichen Investionen für die Anbindung an das Straßen- und Schienennetz erforderlich wird.
Methoden
Technische Konzeption
Das technische Konzept beruht auf der Nutzung vorhandener Infrastruktur, unter anderem Brücken, für die Installation der MicroPorts. Durch die Nutzung von bestehenden Brücken kann sichergestellt werden, dass die MicroPorts für den Warenumschlag einen direkten Zugang zum Straßennetz haben.
Potentialanalyse
Durch den Einsatz von Simulationswerkzeugen wird die Effizienz und Nachhaltigkeit des neuen Umschlagkonzepts bewertet. Die Bewertung vergleicht bestehende Umschlagskonzepte mit Szenarien, die einen Warenumschlag der Güter über MicroPorts beinhalten.
Betriebsmodelle
Für die Entwicklung von Betriebsmodellen werden die Anforderungen der verschiedenen Stakeholder identifiziert, um daraus den erforderlichen Dienstleistungsumfang der MicroPorts abzuleiten.
Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Förderprogramms für innovative Hafentechnologien (IHATEC II) gefördert.